Wissenschaftliches Herangehen zum Ukraine-Konflikt
Im
Westen sagt man, für uns sei alles auch ohne eine wissenschaftliche Analyse klar - Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert und das bedeutet, dass
Russland an allem schuld ist.
Doch 2003 drangen amerikanische Truppen und
ihre Verbündeten unter Verletzung der UN-Charta in das irakische Territorium
ein, jedoch glaubt das westliche Publikum nicht, dass die USA und ihre
Verbündeten aus diesem Grund an allem schuld sind. Im Westen heißt es, man
müsse die damalige Situation in der Welt analysieren.
Daher
schlage ich in diesem Artikel vor, ein wissenschaftliches Herangehen zum Ukraine-Konflikt anzuwenden, da ein solches Herangehen dazu beitragen kann, Wege
zur Beilegung dieses Konflikts zu finden.
Zunächst
soll man, Ziele bzw. Forderungen der Konfliktparteien zu klären.
Im
Februar 2022 nannte der russische Präsident W. Putin folgende Ziele als die
wichtigsten der russischen militärische Spezialoperation in der Ukraine:
- Schutz von Bewohnern von Donbass
- Entmilitarisierung der Ukraine
- Entnazifizierung dieses Landes
- diejenigen vor Gericht zu bringen, die zahlreiche blutige Verbrechen an Zivilisten begangen hatten.
siehe
die offizielle Website des russischen
Präsidenten.
Am selben Tag erläuterte Präsident Biden die Ziele der oben erwähnten russischen Militäroperation jedoch wie folgt:
"Er (W. Putin) möchte die ehemalige Sowjetunion faktisch wiederherstellen."
siehe
die offizielle
Website des Weißen Hauses.
Da
aber niemand in der Lage ist, Phänomene zu kennen, die sich im Kopf anderer
Menschen abspielen (d.h. ihre Gedanken, Wünsche usw. zu kennen) handelt es sich
bei dieser Aussage des Herrn Biden lediglich um eine grundlose Behauptung.
Das ist ein weit verbreitetes Beispiel von sogenannten kognitiven
Verzerrungen, das als „Gedankenlesen“ bezeichnet wird; siehe hier.
Wir
können uns nur auf Ziele, Pläne usw. berufen, die von der jeweiligen Person
geäußert wurden. Aber W. Putin hat nie von seinem Wunsch gesprochen, „die
ehemalige Sowjetunion wiederherzustellen“.
Die
Ziele der Ukraine in diesem Konflikt sind im Westen besser bekannt (siehe die offizielle
Website des ukrainischen Präsidenten). Deshalb werde ich diese
Ziele nicht wiederholen.
Wissenschaftlich
gesehen, nachdem die Ziele der Konfliktparteien ermittelt worden sind, soll
man festlegen, nach welchen Regeln dieser Konflikt beigelegt werden soll.
Auf
dem Gipfeltreffen zu Frieden in der Ukraine im letzten Monat erklärte US-Vizepräsidentin K. Harris folgendes:
"Wir werden weiterhin auf einen gerechten und dauerhaften Frieden hinarbeiten, der auf den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen und auf dem Willen des ukrainischen Volkes basiert."
siehe
die offizielle
Website des Weißen Hauses.
Doch
wie bereits erwähnt, marschierten die USA 2003 unter Verletzung der UN-Charta
in den Irak ein und bombardierten einige Jahre zuvor (ebenfalls unter
Verletzung der UN-Charta) Jugoslawien, um die jugoslawische Armee und Polizei
zum Verlassen der jugoslawischen Provinz Kosovo zu zwingen, die im Februar 2008
ihre Unabhängigkeit erklärte. Und die USA sowie auch Deutschland erkannten
diese Unabhängigkeit innerhalb von drei Tagen an.
Das
heißt, dass die UN-Charta als Grundlage zur Beilegung internationaler Konflikte nicht
mehr dienen kann.
Es
ist notwendig, bestimmte neue Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte zu besprechen,
zu entwickeln und anzunehmen.
Und
gegenwärtig sind die Ziele, die sich Russland und die Ukraine gesetzt haben,
völlig unvereinbar.
Russland
fordert beispielsweise den Abzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass,
siehe die offizielle Website des russischen
Präsidenten.
Aber die Ukraine ihrerseits fordert den Abzug der russischen Truppen von dort; siehe
die offizielle
Website des ukrainischen Präsidenten.
Daher
halte ich eine friedliche Beilegung dieses Konflikts gegenwärtig nicht für
möglich. Und zwar gerade deshalb, weil sich westliche Länder in der
Vergangenheit geweigert haben, die Regeln zur Beilegung internationaler Konflikte
einzuhalten.
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